Gregor Gleiwitz, 30.07.2013, Oil on canvas, 201 x 148 cm |
Gregor Gleiwitz, 07.09.2013, Oil on canvas, 201 x 133 cm |
Gregor Gleiwitz,19.11.2011, Mischtechnik auf Leinwand, 210 x 140 cm |
Im Reflex des Erkennens ist das Gegenüber sichtbar
Die Abwesenheit von eindeutig Sagbarem manifestiert sich in
Gregor Gleiwitz Malerei allerorten.
Seine Farbpalette reicht vom türkisblau und
kanarienvogelgelb in untitled, 04.06.2011 bis hin zum erdigen schwarz
und dreckigem weiß von untitled,19.11.2011. Die Farbe verliert in
der Fülle ihrer unterschiedlichen Erscheinungsformen ihre klassische Funktion
als Bedeutungsträger. Dies ist symptomatisch, denn auch formal zeigen die
Arbeiten zunächst eine Fülle an unterschiedlichsten Angeboten. Kleinteilige,
detailverliebte Bilderfindungen treffen auf übersichtlichere Arbeiten, denen
kalkuliert-sparsame Gesten zu genügen scheinen. Angesichts der farblichen und
formalen Fülle steht man zumeist ein wenig ratlos und dennoch seltsam gerührt
vor seinen Bildern, die sich in ihrer Gewandtheit allen Zuschreibungen
geschickt entziehen. Der sprachlichen Leere stellt Gleiwitz eine bildliche
Dichte gegenüber, die sich gegen eine einlinige Intention der Malerei wehrt.
Einer Einlinigkeit, die sich andernorts manchmal allzu sehr in ihrer
sprachlichen Faßbarkeit gefällt. Der Interpretation liefern Gleiwitz Arbeiten
dennoch freimütig Futter: die Geschichte der Abstraktion, Formalismus,
Intentionalität. All dies kann jedoch nur eine unzulängliche Krücke zum
Verständnis sein. Ein Gesicht ist bei Gleiwitz auch immer kein Gesicht, eine
Landschaft auch immer keine Landschaft. Dabei sind seine Bilder in ihrer
Unfassbarkeit mehr als nur ein Bild, sie sind Welt-Räume, verstanden als Räume,
die ganze Welten in sich bergen.
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